Montag, 15. November 2010
Transformationen und Quantenphysik
Da wo ich hingehe gibt es immer Baustellen. Ich bin noch nie irgend wo hingekommen, also an einen Ort oder in eine Institution, an dem bzw. in der ich mich länger aufhalte, wo nicht grade etwas umgebaut, neu gebaut. um- oder neu strukturiert oder abgerissen wird. Es könnte ja ganz nett und aufregend sein, wenn es nicht bei der ein oder anderen Aktion mit einem irrsinnigen Lärmaufwand vonstatten gehen würde.

Z.B. jetzt wird grade das Haus gegenüber am Platz restauriert. In der Realität heißt das, dass das gesamte Haus in Plastikfolie eingehüllt wurde. Und das im Herbst!!!
Nur jene können es sich hörhaft vorstellen, die schon mal an einem quasi geschlossenen Platz gewohnt haben, wo die Lautstärke durch die Trichterform vervielfacht wird. Bei stärkerem Wind in der Nacht ist es, als würde ein kriegsähnlicher Zustand herrschen. Man kann eigentlich nur schlafen, wenn man fast ohnmächtig vor Müdigkeit ist.

Zum Glück ist das bei mir häufiger der Fall.

Oder nehmen wir meine Arbeitsstelle. Die existiert seit 18 Jahren einwandfrei. Dann komme ich in das Vergnügen, das erste Mal in meinem Leben angestellt zu werde (wenn auch befristet), und Zack, wird der gesamte Laden umstrukturiert und keiner weiß im Moment, ob er überhaupt übernommen wird. Von mir mal ganz zu schweigen.

Also ich weiß nicht.

Oder die Uni. Die besteht seit achzehnhundertblumenkohl. Dann komme ich in die Uni und alles wird erst mal renoviert. Na toll. Schmutz und Lärm und nicht genügend Räume, Bibliothek wird neu gebaut, Bücher ganz schwierig zu bekommen usw.
Mit X Wohnungen ging mir das auch schon so.

Ich habe das Bedürfnis mich in ein gemachtes Nest zu setzen und alles ist GUT. Das muss doch ein Traum sein.
Allerdings laut Quantenphysik ist es ja so, dass man selbst an seiner Realität beteiligt ist. Das heißt also, ich bin mit daran beteiligt, dass sich Strukturen ändern wenn ich aufkreuze. Ach herje. Was mach ich nur, was mach ich nur........
Es ist nämlich nicht so, dass es einfach wäre, seine eigene Realität zu verändern. Schließlich brauch es eine Weile, bis Gedanken Realität werden. Die Quantenphysik schlägt vor, dass man sein Verhaltensmuster ändern muss. Vor allem Dinge, die man jeden Tag gleich macht. Wenn man anfängt diese zu durchbrechen, dann erst hat man die Möglichkeit, seine Realität zu verändern. Aber es geht.

Gut! Ich hatte mir vorgenommen, morgens um 6:30 Uhr, nicht mehr total entnervt und schlecht gelaunt aufzustehen. Ich bin nämlich der Meinung, dass ich keine Frühaufsteherin bin und deshalb das Recht auf schlechte Laune habe. Nun ist es so, dass mein Kind total gute Laune morgens hat und zwar schon um 6:00 Uhr und es überhaupt nicht einsehen kann, dass ich so mies gelaunt bin. Kinder beziehen ja immer alles gleich auf sich. Da kann man sagen was man will.

Dummer Weise ist mein Kind auch gut gelaunt, wenn ich ihn erst um 21:30 Uhr ins Bett stecke, trotz Schule. Er ist zwar dann müde (immerhin) aber gut gelaunt und früh wach. Also, muss er wieder früher ins Bett und ist umso besser gelaunt und um so früher wach.
Das heißt, ich muss leider was an mir ändern.
Ich bin noch dabei, aber meine Strukturen sind seeeeeeeehr alt und meine gute Laune am Morgen muss erst mal neu geboren werden.
Ich arbeite dran.

Immer diese Umbauten....

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Montag, 8. November 2010
Grenzverschiebungen, Kompromisse und Fußballkarten
Immer diese schmerzhaften Grenzverschiebungen.
Mein Wille ist Programm.
Das Problem von Programmen ist nur, dass sie hin und wieder mal abstürzen. Das Gute an dem Problem ist, dass nur so Veränderung und Erweiterung möglich ist. Das Unangenehme an dem Absturz ist, dass man glaubt, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Was will ich?
Das ist eine rhetorische Frage an mich selbst. Denn natürlich möchte ich Veränderung. Oder ist das vielleicht gar nicht natürlich?
Was ist schon natürlich bzw. was ist schon unnatürlich?
Fragen über Fragen............

Ich dachte bis grade eben, dass Kompromisse schließen eigentlich eine gewaltfreie Kommunikation voraussetzen. Das ist auch im Allgemeinen so außer wenn dein Kind meint, alles durcheinander bringen zu müssen.

Das Kind schlechthin ist ja sowieso auf der Welt, um einen ständig daran zu erinnern, wie unvollkommen und total festgefahren man ist. Obwohl man von sich selbst die Vorstellung einer flexiblen, lockeren und aufgeschlossenen Mutter hat, die mit ihrem Kind auf Augenhöhe kommuniziert.
HA, das ich nicht lache!!!......

Okay, ich weiß jetzt, dass Kompromisse schließen zum einen nur dann funktionieren, wenn sich der andere auf deinen Kompromisse einlässt (die Frage taucht dann auf, was ist das dann für ein Kompromiss, wenn der andere meinen Willen annehmen muss?) und zum anderen, dass dieser Vorgang nur mit einer gewissen Form von Gewaltsprache geht, Bsp: „wenn ich dir so und so entgegenkomme, dann MUSST du mir aber auch in dieser und jener Weise entgegenkommen.“

Gut, jetzt weiß ich, dass ich die Bedürfnisse des Kindes aufnehmen muss, ihnen entsprechende Aufmerksamkeit zukommen lassen muss und dann hoffe, dass es sich auf meinen Vorschlag letztendlich doch einlässt.

Um ein konkretes Beispiel anzuführen: Fußballkarten....
Diese oberhässlichen Männekess auf diesen albernen Karten, die ein horrendes Geld kosten. Ich könnte jetzt eine ganze Seite lang ablästern, wie oberbescheuert ich diese Kinderabzocke finde. ABER:
Es ist eine Wonne den Kids beim Tauschen zuzuhören. Wunderbar, was für eine Feilscherei da los geht und wie da gerechnet wird wer was wert ist, was ist gerecht getauscht und was ungerecht. Ein türkischer Bazar ist ein Scheiß dagegen. Toll.
Vor allem muss man sich dabei vor Augen halten, dass mein Kind noch nie ein Fußballspiel gesehen hat, geschweige denn weiß, was die Bundesliga, Europapokal, UEFA-Pokal, Champions League oder Weltmeisterschaft auseinander hält. Ist egal, er kauft und tauscht und merkt sich alles, was er von den anderen hört bzw. was ihm die Verteilung der Sterne auf den Karten sagen. Je nach dem sind die Fußballer gut oder weniger gut.

Also, das nächste Mal werde ich versuchen nicht auszurasten, wenn Monsieur sich nicht auf meinen Kompromiss einlässt, sondern ich werde versuchen seinem Bedürfnis die notwendige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um danach trotzdem keine Karten zu kaufen.
Ich weiß nicht, ob das besser funktioniert, aber ich werde seiner Trauer gebührend begegnen.........wenn ich Zeit habe.......und Muse......und keinen ganzen Arbeitstag hinter mir habe.......oder Prämenstruel bin....oder oder oder....

Also Drohen mit irgendwelchen Sanktionen ist ja so viel einfacher und Zeit sparender. So eine Drohung das hat schon was ..... sehr ökonomisch und man kann sich der inneren Befriedigung nicht erwehren, dieses Machtgefühl auszuspielen vor allem, wenn man grade mal wieder schlecht drauf ist und seine ganze Unzufriedenheit auf die andere Person ablassen kann (und das gegenüber einem kleinen Kind..... auweia ist das peinlich).
Man sollte allerdings die mangelnde Nachhaltigkeit nicht unterschätzen. Die Reaktion auf Drohungen kann nämlich ziemlich gewaltig zurück schlagen. Vielleicht nicht unmittelbar aber sie kommt, da braucht man sich nichts vor zu machen und irgend wann ist man auch nicht mehr der Stärkere........

Also gut, ich werde mich mal wieder in mein innerstes Inferno versenken, um mich mit meinem persönlichen "Teufel" auseinander zu setzen. Den mag ich ja so überhaupt nicht. Der ist mir unangenehm und er will immer Recht haben, ganz schlimme Persönlichkeit dieser „Teufel“, eine wirklich gruselige Einrichtung der Menschheit.
Zum Glück gibt es auch die andere Seite, wenn man auf die Schnelle den Kampf mit sich selbst mal eben so plakativ auf zwei Extreme reduzieren darf.
Darf man natürlich eigentlich nicht, mach ich aber jetzt hier trotzdem. Ist ja mein Gefasel und das die innere Auseinandersetzung eines Menschen mehr als zwei Seiten aufweisen kann, brauch ich an dieser Stelle schon deshalb nicht weiter auszuführen, weil nämlich jene, die diesem Ausfluss bis hierher gefolgt sind, das sowieso klar ist.

Das war ein Kompliment an die geduldigen LeserInnen.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Mittwoch, 20. Oktober 2010
Trends + Erwachsenenüberheblichkeit
Es gibt so einen Trend bei dem weiß ich nicht (obwohl man das wahrscheinlich von allen Trend behaupten kann), ist er gut oder weniger gut.
Man muss auch nicht immer alles Bewerten, denn zum Glück gibt es Trends, sonst müsste ich möglicherweise meine Massages noch mit Hilfe von einem Lagerfeuer und einer Decke in die Welt wedeln. Obwohl, das möchte ich jetzt auch nicht schlecht machen.

Ist ja auch egal, es gibt eben Trends die könnte man vordergründig als toll bezeichnen sind aber hinter den Kulissen eine Katastrophe und entsprechen auch nicht den nötigen Schutzbestimmungen für eine schutzbefohlene Gruppe.
Dennoch wird das Ergebnis von sämtlichen „seriösen“ Medien gehypt.

Auf Grund von Einsparungen, werden zu wenig oder nicht qualifizierte Kräfte an völlig überzogene Stellen gesetzt, die dann an Überforderung fast den Geist aufgeben. Die Leidtragenden sind die Schutzbefohlenen der gesamten Gesellschaft. Warum geht man so mit unserer Zukunft um?

Und wer um alles in der Welt ist so kurzsichtig zu glauben, dass damit alles gut sei. Das sie sich wegen dieses kurzen Hyps zu neuen Menschen entwickelt hätten.
Sie haben alle ultraharte Lebensgeschichten aufzuweisen, die kann man nicht mal eben ad acta legen, nur weil man mehr oder weniger freiwillig eine solche Möglichkeit eingeräumt bekommen hat.

Aber genau so ist es.
Diese eingebildeten Fuzzis denken doch tatsächlich, die Kinder müssten ihnen dankbar sein. Das muss man sich mal vorstellen. Und deshalb müssen sich die Kinder an alle elitären Erwachsenen Regeln halten. Nicht etwa umgekehrt, dass die Erwachsenen dankbar sind, dass sie das Glück haben mit diesen Kindern zusammen zu arbeiten.

Ganz mal davon abgesehen, dass die Erwachsenen „Profis“ auch nur ihre Kohle bekommen, weil sie ein Projekt eben genau mit diesen Kindern machen. Nicht etwa, weil sie als selbsternannte Profis so toll sind.
Was soll der Scheiß mit der Dankbarkeit.
Nichts ist kindgerecht an dem ganzen Trallala, absolut nix. Die Technik nicht, der Umgangston nicht, die Zeit nicht, der Betreuungsschlüssel nicht, nix. Die Kinder haben sich an die Erwachsenenumgebung anzupassen obwohl die Kinder die Hauptrollen spielen.

Das ist ähnlich fatal wie die Vorstellung, dass der Umgang mit seelenpflegebedürftigen Menschen nur was mit Helfen zu tun hat. Also einseitig sei, anstatt zu realisieren, wie viel man von dem Umgang selbst lernen kann. Alle Menschen, die noch oder wieder oder immer Hilfe brauchen sind außerordentlich gute Lehrer. Wenn man aufmerksam ist und lernt zuzuhören und von seinen eigenen Vorstellungen zurück tritt.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren