Grenzverschiebungen, Kompromisse und Fußballkarten
Montag, 08. November 2010
Immer diese schmerzhaften Grenzverschiebungen.
Mein Wille ist Programm.
Das Problem von Programmen ist nur, dass sie hin und wieder mal abstürzen. Das Gute an dem Problem ist, dass nur so Veränderung und Erweiterung möglich ist. Das Unangenehme an dem Absturz ist, dass man glaubt, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Was will ich?
Das ist eine rhetorische Frage an mich selbst. Denn natürlich möchte ich Veränderung. Oder ist das vielleicht gar nicht natürlich?
Was ist schon natürlich bzw. was ist schon unnatürlich?
Fragen über Fragen............
Ich dachte bis grade eben, dass Kompromisse schließen eigentlich eine gewaltfreie Kommunikation voraussetzen. Das ist auch im Allgemeinen so außer wenn dein Kind meint, alles durcheinander bringen zu müssen.
Das Kind schlechthin ist ja sowieso auf der Welt, um einen ständig daran zu erinnern, wie unvollkommen und total festgefahren man ist. Obwohl man von sich selbst die Vorstellung einer flexiblen, lockeren und aufgeschlossenen Mutter hat, die mit ihrem Kind auf Augenhöhe kommuniziert.
HA, das ich nicht lache!!!......
Okay, ich weiß jetzt, dass Kompromisse schließen zum einen nur dann funktionieren, wenn sich der andere auf deinen Kompromisse einlässt (die Frage taucht dann auf, was ist das dann für ein Kompromiss, wenn der andere meinen Willen annehmen muss?) und zum anderen, dass dieser Vorgang nur mit einer gewissen Form von Gewaltsprache geht, Bsp: „wenn ich dir so und so entgegenkomme, dann MUSST du mir aber auch in dieser und jener Weise entgegenkommen.“
Gut, jetzt weiß ich, dass ich die Bedürfnisse des Kindes aufnehmen muss, ihnen entsprechende Aufmerksamkeit zukommen lassen muss und dann hoffe, dass es sich auf meinen Vorschlag letztendlich doch einlässt.
Um ein konkretes Beispiel anzuführen: Fußballkarten....
Diese oberhässlichen Männekess auf diesen albernen Karten, die ein horrendes Geld kosten. Ich könnte jetzt eine ganze Seite lang ablästern, wie oberbescheuert ich diese Kinderabzocke finde. ABER:
Es ist eine Wonne den Kids beim Tauschen zuzuhören. Wunderbar, was für eine Feilscherei da los geht und wie da gerechnet wird wer was wert ist, was ist gerecht getauscht und was ungerecht. Ein türkischer Bazar ist ein Scheiß dagegen. Toll.
Vor allem muss man sich dabei vor Augen halten, dass mein Kind noch nie ein Fußballspiel gesehen hat, geschweige denn weiß, was die Bundesliga, Europapokal, UEFA-Pokal, Champions League oder Weltmeisterschaft auseinander hält. Ist egal, er kauft und tauscht und merkt sich alles, was er von den anderen hört bzw. was ihm die Verteilung der Sterne auf den Karten sagen. Je nach dem sind die Fußballer gut oder weniger gut.
Also, das nächste Mal werde ich versuchen nicht auszurasten, wenn Monsieur sich nicht auf meinen Kompromiss einlässt, sondern ich werde versuchen seinem Bedürfnis die notwendige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um danach trotzdem keine Karten zu kaufen.
Ich weiß nicht, ob das besser funktioniert, aber ich werde seiner Trauer gebührend begegnen.........wenn ich Zeit habe.......und Muse......und keinen ganzen Arbeitstag hinter mir habe.......oder Prämenstruel bin....oder oder oder....
Also Drohen mit irgendwelchen Sanktionen ist ja so viel einfacher und Zeit sparender. So eine Drohung das hat schon was ..... sehr ökonomisch und man kann sich der inneren Befriedigung nicht erwehren, dieses Machtgefühl auszuspielen vor allem, wenn man grade mal wieder schlecht drauf ist und seine ganze Unzufriedenheit auf die andere Person ablassen kann (und das gegenüber einem kleinen Kind..... auweia ist das peinlich).
Man sollte allerdings die mangelnde Nachhaltigkeit nicht unterschätzen. Die Reaktion auf Drohungen kann nämlich ziemlich gewaltig zurück schlagen. Vielleicht nicht unmittelbar aber sie kommt, da braucht man sich nichts vor zu machen und irgend wann ist man auch nicht mehr der Stärkere........
Also gut, ich werde mich mal wieder in mein innerstes Inferno versenken, um mich mit meinem persönlichen "Teufel" auseinander zu setzen. Den mag ich ja so überhaupt nicht. Der ist mir unangenehm und er will immer Recht haben, ganz schlimme Persönlichkeit dieser „Teufel“, eine wirklich gruselige Einrichtung der Menschheit.
Zum Glück gibt es auch die andere Seite, wenn man auf die Schnelle den Kampf mit sich selbst mal eben so plakativ auf zwei Extreme reduzieren darf.
Darf man natürlich eigentlich nicht, mach ich aber jetzt hier trotzdem. Ist ja mein Gefasel und das die innere Auseinandersetzung eines Menschen mehr als zwei Seiten aufweisen kann, brauch ich an dieser Stelle schon deshalb nicht weiter auszuführen, weil nämlich jene, die diesem Ausfluss bis hierher gefolgt sind, das sowieso klar ist.
Das war ein Kompliment an die geduldigen LeserInnen.
Mein Wille ist Programm.
Das Problem von Programmen ist nur, dass sie hin und wieder mal abstürzen. Das Gute an dem Problem ist, dass nur so Veränderung und Erweiterung möglich ist. Das Unangenehme an dem Absturz ist, dass man glaubt, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Was will ich?
Das ist eine rhetorische Frage an mich selbst. Denn natürlich möchte ich Veränderung. Oder ist das vielleicht gar nicht natürlich?
Was ist schon natürlich bzw. was ist schon unnatürlich?
Fragen über Fragen............
Ich dachte bis grade eben, dass Kompromisse schließen eigentlich eine gewaltfreie Kommunikation voraussetzen. Das ist auch im Allgemeinen so außer wenn dein Kind meint, alles durcheinander bringen zu müssen.
Das Kind schlechthin ist ja sowieso auf der Welt, um einen ständig daran zu erinnern, wie unvollkommen und total festgefahren man ist. Obwohl man von sich selbst die Vorstellung einer flexiblen, lockeren und aufgeschlossenen Mutter hat, die mit ihrem Kind auf Augenhöhe kommuniziert.
HA, das ich nicht lache!!!......
Okay, ich weiß jetzt, dass Kompromisse schließen zum einen nur dann funktionieren, wenn sich der andere auf deinen Kompromisse einlässt (die Frage taucht dann auf, was ist das dann für ein Kompromiss, wenn der andere meinen Willen annehmen muss?) und zum anderen, dass dieser Vorgang nur mit einer gewissen Form von Gewaltsprache geht, Bsp: „wenn ich dir so und so entgegenkomme, dann MUSST du mir aber auch in dieser und jener Weise entgegenkommen.“
Gut, jetzt weiß ich, dass ich die Bedürfnisse des Kindes aufnehmen muss, ihnen entsprechende Aufmerksamkeit zukommen lassen muss und dann hoffe, dass es sich auf meinen Vorschlag letztendlich doch einlässt.
Um ein konkretes Beispiel anzuführen: Fußballkarten....
Diese oberhässlichen Männekess auf diesen albernen Karten, die ein horrendes Geld kosten. Ich könnte jetzt eine ganze Seite lang ablästern, wie oberbescheuert ich diese Kinderabzocke finde. ABER:
Es ist eine Wonne den Kids beim Tauschen zuzuhören. Wunderbar, was für eine Feilscherei da los geht und wie da gerechnet wird wer was wert ist, was ist gerecht getauscht und was ungerecht. Ein türkischer Bazar ist ein Scheiß dagegen. Toll.
Vor allem muss man sich dabei vor Augen halten, dass mein Kind noch nie ein Fußballspiel gesehen hat, geschweige denn weiß, was die Bundesliga, Europapokal, UEFA-Pokal, Champions League oder Weltmeisterschaft auseinander hält. Ist egal, er kauft und tauscht und merkt sich alles, was er von den anderen hört bzw. was ihm die Verteilung der Sterne auf den Karten sagen. Je nach dem sind die Fußballer gut oder weniger gut.
Also, das nächste Mal werde ich versuchen nicht auszurasten, wenn Monsieur sich nicht auf meinen Kompromiss einlässt, sondern ich werde versuchen seinem Bedürfnis die notwendige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um danach trotzdem keine Karten zu kaufen.
Ich weiß nicht, ob das besser funktioniert, aber ich werde seiner Trauer gebührend begegnen.........wenn ich Zeit habe.......und Muse......und keinen ganzen Arbeitstag hinter mir habe.......oder Prämenstruel bin....oder oder oder....
Also Drohen mit irgendwelchen Sanktionen ist ja so viel einfacher und Zeit sparender. So eine Drohung das hat schon was ..... sehr ökonomisch und man kann sich der inneren Befriedigung nicht erwehren, dieses Machtgefühl auszuspielen vor allem, wenn man grade mal wieder schlecht drauf ist und seine ganze Unzufriedenheit auf die andere Person ablassen kann (und das gegenüber einem kleinen Kind..... auweia ist das peinlich).
Man sollte allerdings die mangelnde Nachhaltigkeit nicht unterschätzen. Die Reaktion auf Drohungen kann nämlich ziemlich gewaltig zurück schlagen. Vielleicht nicht unmittelbar aber sie kommt, da braucht man sich nichts vor zu machen und irgend wann ist man auch nicht mehr der Stärkere........
Also gut, ich werde mich mal wieder in mein innerstes Inferno versenken, um mich mit meinem persönlichen "Teufel" auseinander zu setzen. Den mag ich ja so überhaupt nicht. Der ist mir unangenehm und er will immer Recht haben, ganz schlimme Persönlichkeit dieser „Teufel“, eine wirklich gruselige Einrichtung der Menschheit.
Zum Glück gibt es auch die andere Seite, wenn man auf die Schnelle den Kampf mit sich selbst mal eben so plakativ auf zwei Extreme reduzieren darf.
Darf man natürlich eigentlich nicht, mach ich aber jetzt hier trotzdem. Ist ja mein Gefasel und das die innere Auseinandersetzung eines Menschen mehr als zwei Seiten aufweisen kann, brauch ich an dieser Stelle schon deshalb nicht weiter auszuführen, weil nämlich jene, die diesem Ausfluss bis hierher gefolgt sind, das sowieso klar ist.
Das war ein Kompliment an die geduldigen LeserInnen.