mafiöse Strukturen und Wanderungen
Eigentlich sollte ich mich nicht beschweren. Ich weiß. Mach ich jetzt trotzdem weil es ja keiner hört.
Da gibt es also Projektausschreibungen in Hülle und Fülle. Ich kenne viele Kulturschaffende, sehr engagierte Menschen, die auf solche Ausschreibungen angewiesen sind. Alles ist so lange normal, bis der Förderbetrag eine bestimmte Höhe überschreitet. Dann werden die Vergabekriterien nämlich sehr mysteriös. Oder was heißt mysteriös, eher mafiös. Und die Vergabestellen versuchen es nicht mal zu vertuschen.

Ich habe mir jetzt gedacht, okay, verstehe ich, wenn man soundsoviel Knete am Start hat und die Macht es zu vergeben, würde ich persönlich auch meine Freunde präferieren. Ist ja legitim...... oder..... na ja, sagen wir mal „menschlich“ verständlich. Auch wenn mir das Geld gar nicht gehört, auch wenn andere die eindeutig besseren Ideen haben, auch wenn die Kriterien gar nicht erfüllt werden, auch wenn ich selbst überhaupt keinen Durchblick habe. Ich habe das Geld und kann, wenn ich mich nicht total vertrottelt anstelle, es vergeben, an wen ich will.
Ich sag nur Maserati!

Wie gesagt, ich hätte auch gerne einen Maserati.
Nur halte ich mich unglücklicher weise momentan, und wahrscheinlich wird dies ewig meine Position bleiben, auf der anderen Seite des Maseratis auf und deshalb beschwere ich mich hier.
Ich werde mal versuchen, es möglichst verallgemeinernd darzustellen. Man schreibt z.B. ein ganz tolles Projekt, genau auf die angegebene Zielgruppe ausgerichtet. Mit einer 5stelligen Summe kann man eine Menge anfangen. Man erfüllt also sämtliche Kriterien, die Arbeit und Strukturen sind bekannt sowie die sehr guten und lang erarbeiteten Verbindungen zu jenen Menschen um die es sich bei der Vergabe drehen soll. Man muss dazu sagen, dass es sich dabei um eine sehr diffizile Arbeit handelt mit schwierigen jungen Menschen. Es geht hier nicht um z.B. eine Architekturausschreibung oder so was.

Langjährige Beziehungsarbeit und Vernetzungsstrukturen sind da. Alle Voraussetzungen also, um gute und nachhaltige Arbeit zu leisten. Das Projekt wird also vorgestellt, Fragen beantwortet, alles, wie man es kennt.
Aber nix is. Den Zuschlag bekommt dann eine Organisation, die sich weder in der Region auskennt, noch über Vernetzungsstrukturen verfügt, geschweige denn jemals mit der Zielgruppe zu tun hatte.
Da muss man mal recherchieren.

Wenn jemandem so etwas mal auffällt sollte er sich schlicht und ergreifend mal das ein oder andere Organigramm der „verschiedenen“ Organisationen zu Gemüte ziehen. Also der Organisation die das Geld verteilt und der Nutznießer. Und da findet man doch tatsächlich häufiger mal Namen, die sich wiederholen. Wie z.B. den gleichen Geschäftsführer oder sonstige „ähnliche“ Namen z.B. in der Leitung....... ja, ich weiß...... es gibt schon öfters mal gleiche Namen..... vielleicht bin ich ja zu misstrauisch. Aber der gleiche Vor- und Nachnahme??? Also ich weiß nicht......

Es gibt Menschen von denen ich eine Menge halte, die sagen, man könne leider nix machen, da es sich um mafiöse Strukturen handelt, die unser eins nicht in der Lage ist aufzudecken. Beziehungsweise, wenn wir sie aufdecken, sind wir alle weg.
Und wer will das schon.

Also, lange Rede kurzer Sinn, ich werde einfach mal die anwachsende Größe der Autos von bestimmten Personen beobachten. Manche sind ja so doof und machen Fehler..... auch immer wieder die gleichen.

Wobei ich doch auch ein fettes Auto haben will, um viel Benzin zu verbrauchen, damit es schnell wärmer wird in Deutschland. Ich sollte einfach nicht so viel über andere Leute und ihren Umgang meckern. Schließlich finde ich frieren noch schlimmer als nicht vernünftige Arbeit machen zu können. Frieren ist ja ganz grausam. Ich laufe schon bei 10° c wie ein Yeti rum. Ohne einen vernünftigen Benzinverbrauch wird sich das hier auch nicht ändern. Vielleicht noch ein bisschen mehr heizen bei offenem Fenster. Es ist doch wohl nichts gegen frische warme Luft einzuwenden.
Vielleicht ist dem ein oder anderen Geschäftsführer auch einfach nur zu kalt???

Ich könnte mich allerdings auch fragen, ob ich mich möglicherweise in einer nicht meinen Bedürfnissen entsprechender Umgebung aufhalte. Manchmal reicht es auch einfach umzuziehen. Es soll Menschen geben, die wandern aus oder sie siedeln um, oder sie wandern ein oder sie wandern von hier nach da, sie sind also im Transit, oder sind das Touristen? Manche wandern gerne, manche ungern, manche aus Not heraus und manche überleben es überhaupt nur deshalb, weil sie wandern.
Es soll allerdings Leute geben, die finden das richtig doof, dass andere umherwandern. Es könnte ja sein, dass sie zu ihnen wandern. Neid ist wirklich was ganz besonders unattraktives. Das stört aber diese Leute nicht, die das doof finden, das andere wandern. Tja, einen Tod muss man leiden.

Hässlich wird es nur, wenn es nicht beim unattraktiven Neidisch-Sein bleibt. Ich will ja nicht schon wieder den 2.Weltkrieg bemühen, es reicht auch auf die Wanderer und ihre neu gewählten festen oder vorübergehenden Lebensmittelpunkte der heutigen Zeit zu blicken.
Wandersgesellen haben heutzutage meistens immer noch keinen Spaß. Kommt vielleicht ein bisschen auf ihre Ausgangsposition an. Aber jene, die nicht grade passionierte Wanderer sind, dies aber aus unterschiedlichen oft erzwungenen Gründen dennoch werden, werden nicht grade mit offenen Armen empfangen.

Warum?
Und jetzt soll mir keiner mit irgend welchen „wirhabenauchnichtszuverschenken“- Parolen kommen.
Es gibt so viele einsame Menschen hier. Sogar welche, die was zu verschenken haben. Aber egal ob einsam oder nicht. Es ist doch toll, Menschen zu treffen die man nicht kennt. Es gibt so viel zu entdecken, zu lernen, zu kosten, zu sehen, zu hören...... es kann alles so bereichernd sein wenn man die Arme auf macht. Grenzen im Kopf (und nicht nur im Kopf) zu verschieben ist eine wunderbare Erfahrung. Man vergrößert sich innerlich. Ich glaube sogar, man bekommt mehr Raum zum Atmen, das Gesichtsfeld vergrößert sich, die Geschmacksnerven vervielfältigen sich, der Bewegungsapparat bekommt neue Anregungen etc. Möglicherweise macht es gesund, wenn man Neue(s) mit offenen Armen begrüßt.

Ausprobieren kostet nix.
Kein Genie ist vom Himmel gefallen, aber probieren ist besser als studieren.

Kommentieren